Schwerpunkt der Zahnklinik 2 – zahnärztliche Prothetik in Krankenversorgung, Forschung und Lehre
Digitaler Workflow - alle Arbeitsschritte digital
Mit der Inbetriebnahme des neuen digitalen zahntechnischen Labors der Zahnklinik 2 – Zahnärztliche Prothetik im Jahr 2024 schließt sich der Kreis, in dem es möglich ist, sämtliche aufeinanderfolgende Arbeitsschritte („Workflow“) bei der Herstellung von Zahnersatz digital vor Ort in der Zahnklinik 2 – Zahnärztliche Prothetik durchzuführen.
Zum digitalen Workflow zählen
- die digitale (dreidimensionale) Röntgendiagnostik
- die digitale Funktionsanalyse
- die digitale dreidimensionale Erfassung der Patientensituation (Face-Scan, Intraoralscan)
- die digitale Planung von Zahnersatz und Implantaten
- die digitale Konstruktion des Zahnersatzes (CAD, Computer Aided Design)
- die computergestützte Fertigung (CAM, Computer Aided Manufacturing mittels 3D-Druck und 3D-Fräsung)
Digitale Zahnmedizin in der Krankenversorgung der Zahnklinik 2 - Zahnärztliche Prothetik:
Die Zahnklinik 2 – Zahnärztliche Prothetik verfügt über neueste digitale Infrastruktur.
Dazu zählen: Digitale Röntgenverfahren (2D / 3D), Digitale Intraoralscanner für die optische Abformung (Primescan (Dentsply Sirona Bensheim Germany)), (Omnicam (Dentsply Sirona Bensheim Germany)), (Trios (3Shape Copenhagen , Denmark)), 3D-Gesichtsscanner (RAYFACE (RAY Co. Gyeonggi-do, SüdKorea)), 3D-Drucker ( P30 (Straumann Group Basel Schweiz)) 3D-Fräsgeräte (PrograMill PM5 & PrograMill PM7 (Ivoclar Vivadent AG Schaan Liechtenstein )) sowie digitale Funktionsanalyse (JMA-Optic (Zebris Medical GmbH Isny im Allgäu Germany)).
Mit dieser Ausstattung ist es möglich, alle Behandlungsschritte bis zur Eingliederung von Kronen, Brücken und Prothesen vollständig auf digitalem Wege (digitaler Workflow) vorzunehmen.
Dies hat zahlreiche Vorteile für unsere Patienten:
- angenehmere Behandlung (keine Abdrücke mehr im Mund),
- kürzere Behandlungszeiten (digitaler Scan gegenüber analoger Mehrphasenabformung)
- kürzere Fertigungszeiten im Labor (ggf. Sofortversorgung „Chairside“),
- bessere Qualität des Zahnersatzes (Ausschluss von Fehlern analoger Herstellungsverfahren)
- höhere Präzision durch reproduzierbare digitale / maschinelle Fertigung
- geringere Kosten (biokompatible (Hochleistungs-)Keramiken, keine Gold-Metall-Legierungen)
- Schonung von anatomischen Strukturen (Nerven, Blutgefäße etc.) durch vorausgehende dreidimensionale Planung und schablonengeführte Operationstechniken („guided surgery“).
Digitale Zahnmedizin in der curricularen Lehre der Zahnklinik 2 - Zahnärztliche Prothetik:
Die umfangreiche digitale Infrastruktur der Zahnklinik 2 – Zahnärztliche Prothetik wird auch für die Ausbildung unserer Zahnmedizinstudierenden verwendet.
Bereits in den vorklinischen Kursen werden die Studierenden theoretisch und praktisch mit digitalen Abformtechniken vertraut gemacht. Die Verfügbarkeit digitalisierter Vorlesungsunterlagen über das universitätseigene Internet-Portal StudOn zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Ergänzung der Präsenzveranstaltungen ist mittlerweile eine Selbstverständlichkeit und ermöglichte u. a. während der Corona-Pandemie eine unterbrechungsfreie Unterrichtung unserer Studierenden.
Die Zahnklinik 2 - Zahnärztliche Prothetik verfügt über ein Medienlabor, in dem die professionelle Produktion und Bearbeitung unserer digitalen Videos und Fotografien durch unseren Medienspezialisten und Fotografen, Herrn Radtke, erfolgt. Zum Bestand der Zahnklinik 2 - Zahnärztliche Prothetik zählen u. a. 10 professionelle Digitalkameras (Nikon) nebst spezieller Ausrüstung für die Anfertigung von Fotografien im Munde der Patienten zur Planung und Dokumentation. Die professionelle Ausstattung des digitalen Medienlabors ermöglicht der Zahnklinik 2 - Zahnärztliche Prothetik die digitale Bearbeitung des umfangreichen Medienmaterials, die Erstellung von Posterpräsentationen, Web-Beiträgen bis hin zum Digital-Kartendruck der Studierendenausweise. Jede unserer Patientinnen und Patienten wird bereits für die Planung digital dokumentiert.
Im klinischen Studienabschnitt, in dem die Studierenden in den integrierten Behandlungskursen II und III sowie im Staatsexamen Patienten unter intensiver Betreuung und Aufsicht von Ärzten und Oberärzten Patienten mit Zahnersatz versorgen, werden die oben beschriebenen digitalen Technologien von den Studierenden im Rahmen der lehrbedingten Krankenversorgung und von den Lehrenden in den theoretischen Lehrveranstaltungen eingesetzt.
Digitale Zahnmedizin – der Forschungsschwerpunkt der Zahnklinik 2 - Zahnärztliche Prothetik:
Verfahren der digitalen Zahnmedizin und der optischen Messtechnologie sind seit ca. 10 Jahren Forschungsschwerpunkt der Zahnklinik 2 – Zahnärztliche Prothetik. Damit war die Zahnklinik 2 – Zahnärztliche Prothetik auf diesem hochaktuellen Gebiet frühzeitig aktiv und hat mittlerweile eine international anerkannte Expertise und Sichtbarkeit im Bereich „Digitale Zahnmedizin“.
Priv.-Doz. Dr. Ragai Matta, der diesen Bereich leitet, hat sich im Jahre 2019 über das Thema „Optische 3-D-Messmethoden in der digitalen Zahnmedizin“ in der Zahnklinik 2 – Zahnärztliche Prothetik habilitiert.
Aktuell betreut PD Dr. Matta zusammen mit seiner Arbeitsgruppe, zu der die beiden – im Habilitationsverfahren befindlichen – Mitarbeiterinnen, Dr. Anna Seidel und Dr. Lara Berger zählen, 54 Doktoranden.
Die Forschungsprojekte (siehe „Forschung“) umfassen ein breites Spektrum der digitalen Zahnmedizin (Präzision digitaler Verfahren, Werkstoffbearbeitung, das Matchen digitaler Ergebnisse aus radiologischen, optischen und funktionellen digitalen Scans).
Ein digitales optisches Messlabor im 4. OG der Zahn-Mund-Kieferklinik steht kurz vor der Fertigstellung. Die Wissenschaftler der Zahnklinik 2 – Zahnärztliche Prothetik profitieren von dem Bereich Optische Messverfahren und Digitale Zahnmedizin nicht nur durch die umfangreiche apparative Ausstattung, sondern auch durch das besondere Expertenwissen der Arbeitsgruppen, die seit Jahren in unserer Klinik auf diesem Gebiet wissenschaftlich arbeiten. Es besteht innerhalb dieses Schwerpunktes die Möglichkeit wissenschaftlicher Qualifikation von der Promotion bis zur Habilitation.